Sonntag, 17. Juni 2012

Chillen in Java

Wir haben Java bzw. das kleine Fischerdorf Batukaras als unsere letzte Destination gewählt, da es hier a) guten Surf und b) nichts Anderes gibt. Dies mit der Absicht wirklich erholt und wenn möglich als bessere Surfer nach Hause zu kommen.

Batukaras ist ein kleines Dorf in West Java, ca. 400km von Jakarta und surfen ist hier definitiv eine Lebenseinstellung. Es scheint nämlich, als gäbe es hier genau zwei Karrieremöglichkeiten; Fischer oder Surfer. Was als westlicher Tourist (oder Bule, wie wir hier genannt werden) jedoch äusserst angenehm ist, ist der Fakt, das es hier nicht viele von uns gibt... Wer nach Batukaras kommen will, muss es nämlich WIRKLICH wollen. Wir haben es mit der "Luxusvariante" versucht und haben ein Auto mit Fahrer gemietet, der uns vom Flughafen in Jakarta direkt nach Batukaras brachte. Sogar so dauerte die Reise fast 15 Stunden. Man stelle sich also vor, wie lange es mit dem öffentlichen Verkehr dauern würde!

Die Entschädigung für die lange Fahrt...

Abgesehen von der anstrengenden Reise ist Batukaras aber eine absolute Surf-Traumdestination. Unser Hotel ist 10 Schritte vom Strand mit einem top Pointbreak entfernt und sollte es einmal kein Swell haben, ist der nächste Spot grad mal 10 Minuten Scooterfahrt entfernt. Auch die Leute hier tragen zu dem entspannten Flair bei, denn sie sind so etwas von nett und offen, dass man sich nur in den ersten 2 Stunden etwas fremd vorkommt. Nach zwei Tagen kennt man schon alle beim Namen und nach einer Woche fühlt man sich praktisch adoptiert. Sozusagen als Kirsche auf dem Surfkuchen ist das Essen hier einfach grandios - was, wie jeder weiss, der uns kennt, nicht grad unwichtig ist ;).

Die Batukaras-Surf-Family beim gemeinsamen Schlemmen

Somit haben wir wirklich einen perfekten Ort für die letzten Tage unserer Reise gefunden und wir geniessen jede Minute die uns bleibt.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Goldcoast cruisin'

Erste Erkenntnis; Java hat - mit Ausnahme einer Australischen Farm - mit Abstand am wenigsten WiFi Möglichkeiten aller unserer bisherigen Destinationen.
Zweite Erkenntnis; Blogposts auf dem Telefon schreiben ist zwar nicht grad praktisch aber besser als nix.
Drum gibts jetzt die Kurzversion unserer letzten Woche in Australien - jedoch leider noch ohne Bilder  jetzt auch mit Bilder :).

Nach unseren Tagen in Brisbane machten wir uns auf, mit unserem Mietwagen die gut 1'000km bis nach Sydney unter die Räder zu nehmen. Unser erster Stopp - wie könnte es anders sein - war Byron Bay. Ich war dort schon vor 10 Jahren aber Yves kannte diesen wunderschönen Flecken Erde noch nicht. Glücklicherweise hielt Byron was ich Yves versprochen hatte. Zwei Tage bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein als Kulisse. Und damit nicht genug, neben einem atemberaubend schönen Sonnenaufgang am östlichsten Punkt Australiens durften wir auch zum ersten Mal in unserem Leben einen Buckelwal in freier Wildbahn beobachten.

Sonnenaufgang in Byron Bay - Mutter Naturs' beste Show

Da sich das Wetter aber dann zunehmend verschlechterte, beschlossen wir, einen km-Fresser Tag einzulegen und fuhren direkt bis nach Port Macquarie ca. 500km weiter südlich.
Unser nächstes Ziel war dann Hunter Valley, das Weinbaugebiet von New South Wales. Da guter Wein und gutes Essen ja bekanntlich Hand in Hand gehen (und da wir uns ganz ehrlich schon lange nicht mehr kulinarisch verwöhnt haben) reservierten wir ein 5-Gang-Gourmet Dinner inkl. passendem Wein auf einem der Weingüter. Ich kann nur sagen, das Essen war grandios und der Wein war zuviel ;). Zum Glück hatten wir ein Hotel gleich nebenan gefunden...



Danach hiess es auch schon wieder "back to Sydney" und eine letzte Nacht im Château Relais Bolomey. An unserem letzten australischen Vormittag zeigte sich Bondi dann auch noch mal von seiner allerschönsten Seite, ganz so als wollte es uns nicht gehen lassen.



Obwohl wir dieser Einladung zu gerne gefolgt wären, hiess es dann endgültig Rucksack schultern und auf zu unserer letzten Destination; die indonesische Insel Java.

Freitag, 8. Juni 2012

Brissy Baby

Brisbane, die Stadt in der ich zweimal für eine längere Zeit gelebt und trainiert habe. Es ist klar, dass es für mich ein spezielles Gefühl ist, dorthin zurück zu kehren. Es war aber nicht sosehr die Stadt als vielmehr die Leute, die ich während dieser Zeit kennen lernte, auf die ich mich unheimlich freute. Und in Sachen alte Freunde treffen, hatten wir einiges vor in den zweit Tagen in Brissy.

Es gab vor allem drei Leute die ich gerne wieder sehen wollte; meine WG-Freundin Cathy, mein Trainingskollege Casey und mein Swaussi (Schweizerisch-Australischer) Trainer Stephan. Das erste "Date" hatten wir dann auch gleich am Freitag Abend mit Cathy und ihrer Schwester Helen. Es war einfach toll, Cathy wieder zu sehen und obwohl 10 Jahre vergangen waren, konnten wir genau so gut zusammen diskutieren und Blödsinn schwafeln, als hätten wir uns letzte Woche zum letzten Mal gesehen. Das kann nur den Schluss zulassen, dass wir uns entweder beide genau gleich verändert hatten, oder dass wir uns in den 10 Jahren nicht wirklich verändert haben - ich weiss nicht, welche Variante besser ist, aber ich lasse jeden erlauchten Blogleser selber entscheiden :).

Am Samstagmorgen beschlossen wir, ein kleines Urban Jogging durch Brisbane zu machen, welches jedoch sehr schnell zu einem "run down memory lane" wurde. Zunaechst joggten wir Richtung Southbanks Parklands, wo ich oft meine Post-Training Samstagsnachmittage verbrachte. Dies da vor 10 Jahren die Queensland Academy of Sport (QAS) inklusive Kraftraum (auch bekannt als Folterkammer) gleich neben Southbanks gelegen war. Wo die QAS war, ist heute jedoch die Queensland Film School - tja gewisse Dinge veraendern sich in 10 Jahren, auch in Brisbane.
Wir joggten dann weiter zum Sommerville House Pool, wo wir unter Anderem trainierten und - grosse Erleichterung - diese existiert immer noch und sieht auch noch immer gleich aus. Weiter dann zu meinem alten WG Haus, welches auch noch steht (obwohl es unterdessen verkauft wurde und sicher keine WG mehr ist) und um die Tour abzurunden, joggten wir noch nach West End. Dort goennten wir uns dann unseren wohlverdienten Kaffee in dem Kaffee, dass schon vor 10 Jahren mein Lieblingskaffee war, dem "Three Monkeys". Was fuer eine Tour...

Am Sonntagmorgen trafen wir dann meinen alten Trainingskumpel Casey zum Fruehstueck, was auch super war. Somit war der Einzige, den wir nicht erwischten, mein Ex-Coach Stephan und das auch nur, weil er zurzeit in Hawaii war.

Casey und ich +10 Jahre

Brisbane war also ein Stop voller Erinnerungen und Wiedersehen mit Freunden aus meinem frueheren Leben. Was mich am meisten freute, war zu sehen, dass es ihnen gut geht und wir nach wie vor gute Gespraeche und Spass zusammen haben konnten. Das Leben geht weiter, aber es ist schoen wenn man die eine oder andere Person mitnehmen kann.

Dienstag, 5. Juni 2012

So viel zu erzählen...

Oh je, schon ist wieder über eine Woche ohne Blogpost vergangen. Dies hat jedoch nichts damit zu tun, dass es nicht genug zu erzählen gäbe, ganz im Gegenteil. Seit wir aus Glenworth Vally abgereist sind, ist sooooooo viel passiert!

Fangen wir am Anfang an.
Die letzten Tage auf "unserem" Bauernhof waren nochmals wunderschön. Das Wetter verwöhnte uns mit strahlendem Sonnenschein und wir genossen jeden Moment in vollen Zügen. Der Abschied war dann auch entsprechend emotional (zumindest bei mir) und wir wissen, wir haben mit Barbara, Jason, James, Amy, Josh und Tina und Wilbur, Hank, Stan, Goliath, Handsome, Muriel, Coral, Bonnie, Samson, Dexter, Aspen, Uluru, Socks, Garlic und Threelegs einige neue zwei- und vierbeinige Freunde in Australien dazu gewonnen.

(v.l.) Yves, Barbara, Lacey und Nicole ;)

So sieht ein echter australischer Cowboy aus (also James, nicht ich)

Und hier noch unsere vierbeinigen Freunde...

Wir sind dann für zwei Tage nach Sydney und zur Familie Bolomey zurückgekehrt. Unser Glück war, dass zu diesem Zeitpunkt gerade das Vivid Festival lief. Während des Vivid werden in Sydney berühmte Gebäude, wie z.B. das Opera House, mit Lichtkunstwerken erleuchtet. Wir haben dieses Spektakel gemeinsam mit Cindy in einer "night out in town" genossen und es war wirklich ein Augenschmaus.

Lichtkunstwerk am Sydney Custom House

The one and only Sydney Opera House

Am nächsten Tag genossen wir nochmals den Surf am Bondi Beach, obwohl die Wassertemperatur den Neopren nun obligatorisch machte. Das kalte Wasser hat aber einen entscheidenden Vorteil, der mich taube Extremitäten vergessen liessen... es hat Delfine in der Bucht! Und tatsächlich, als ich nichtsahnend auf meinem Brett hockte und auf die nächste Welle wartete, sehe ich plötzlich eine Rückenflosse. Der erste Gedanke ist instinktiv: "Shit, ist das ein Hai?!" aber dann wurde mir sofort klar: "Nein, das ist... das kann doch nicht sein! Ein, zwei... vier Delfine nur zwei Meter von mir entfernt!" Wer mich kennt, kann sich vorstellen, dass ich am liebsten auf meinem Surfbrett auf und ab gehüpft wäre und nach einem kurzen, leicht hysterischen Lachanfall sass ich einfach da, inmitten der Wellen und schaute den Delfinen beim spielen zu. Was für ein unglaubliches Geschenk mir diese wundervollen Kreaturen machten, indem sie ohne Angst so nah herankamen und um mich herumschwammen. Einfach unglaublich!

Am Tag darauf ging es dann los Richtung Brisbane und was uns dort alles passiert ist, könnt ihr im nächsten Blogpost lesen :).

Samstag, 26. Mai 2012

Das Cowboy-Leben

Wir haben eine weitere Woche in Glenworth Valley verbracht und langsam aber sicher fühlen wir uns schon ein bisschen zuhause hier. Ich habe diese Woche jeweils am Vormittag bei Barbara im Haus geholfen. Barbara ist die Gründerin und die graue Eminenz des ganzen Betriebes - und sie ist 80 Jahre alt. Während unserer gemeinsamen Putzorgien hat sie mir die Geschichte von Glenworth Valley und ihre Lebensgeschichte erzählt und man kann sagen, sie ist eine wirklich beeindruckende Lady.

Une autre semaine sur le domaine de Glenworth nous a permis de devenir toujours plus expert sur les chevaux et de mieux connaître l'histoire de la vallée. En effet, Barbara, qui a acheté le domaine avec son mari il y a plus de 40 ans, nous raconte avec plaisir quelques anecdotes du passé et les moments clés de l'histoire qui ont fait qu'aujourd'hui l'exploitation possède plus de 200 bêtes et est le plus grand parc d'attraction d'Australie. Agée plus de 80 ans, la "dame de fer" de Glenworth se plaît toujours à donner des conseils aux clients!

Glenworth Valley hiess ursprünglich Popran Creek und wurde in 1813 das erste Mal von Weissen besiedelt und zwar von dem irischen Sträfling Edmund Kelly, der seine 7-jährige Strafe abgebüsst hatte (er hatte in Irland eine Kuh gestohlen) und damit Land in Australien erwerben durfte.
Propane Creek, welcher später in Glenworth Valley umbenannt wurde, blieb während 132 Jahre im Besitz der Familie Kelly, welche dort Landwirtschaft und später Holzbau und mehrere Sägewerke betrieben. Viele Häuser in Sydney wurden zu dieser Zeit mit Holzschindeln aus dem berühmten Propane Holz gedeckt.
Der erste und zweite Weltkrieg forderten aber ihre Opfer auch in der Familie Kelly und die Söhne starben in den beiden Kriegen. Die Familie konnte die Ländereien nicht mehr betreuen und als der letzte Besitzer starb, wurde das Land gar nicht mehr bearbeitet. Während einem Jahrzehnt war das Tal unbewohnt und überwucherte langsam, bis Barbara und ihr verstorbener Mann im Jahr 1972 in einem Boot den Fluss hinauffuhren und sich in diesen Ort verliebten. Sie kauften das Land und fingen an Pferderitte mit den 10 Pferden, die sie gekauft hatten, zu organisieren.
In den darauffolgenden 40 Jahren bauten sie ihr Unternehmen ständig aus und heute ist es der grösste Outdoor Adventure Park in Australien. Daneben zog Barbara 5 Kinder gross und pflegte ihren an Parkinson erkrankten Mann bis zu seinem Tod. Und bis heute steht sie jedes Wochenende am Ausgangspunkt der Ausritte und instruiert die Kunden, wie sie sich auf dem Pferd verhalten müssen. In einem Wort - WOW.

En hiver, les chevaux reçoivent du foin, l'herbe n'étant pas assez abondante. Le foin est mis d'abord à l'arrière de la camionette puis lancer aux bêtes. Les chevaux se lancent alors à notre rencontre en une danse assez frénétique, moment magique. Vu l'état excité des bêtes, il est préférable de mener l'opération tout en avançant avec le véhicule. 

Neben Geschichtslektionen haben wir natürlich auch unser Cowboy-Können wider verbessert. Diese Wochen haben wir viel mehr mit den Pferden gearbeitet und kennen nun auch schon den Einen oder die Andere beim Namen. Eines der grössten Highlights ist aber nach wie vor, wenn wir die Pferde Abends auf die Weide bringen.

Der Mann und die Pferde

Da in Australien der Winter langsam naht, müssen wir sie zudem füttern und das ist ein noch viel grösseres Highlight. Das Fütter funktioniert nähmlich wie folgt; wir fahren mit einem Pick-Up mit Heu auf der Ladefläche auf die Weide und während James (einer der Mitarbeiter) langsam herumfährt, werfen wir das Heu von der Ladefläche.
Das tönt ja an sich noch nicht so spannend, aber die Pferde wissen, dass auf dem Pick-Up ihr Futter ist und sobald wir auf die Weide kommen, galoppieren sie in vollem Garacho auf uns zu und hinter uns her. Wenn wir das Heu nicht schnell genug in die Menge werfen, kommen sie zum Pick-Up und fangen an, uns das Heu aus den Händen zu reissen. Wenn dann das ganze Heu verteilt ist, beruhigen sich die Pferde und wir können das einmalige Panorama um uns herum geniessen.



Ein echtes Aussi Weekend

Einmal mehr ist eine Woche ohne Internetzugang vergangen und wir hoffen natürlich, dass ihr alle schon Entzugserscheinungen nach unseren Blogposts habt.

Letztes Wochenende hat uns unser Gastgeber Jason zu einem Aussie Rules Football Match eingeladen. Aussie Rules Footy ist wie eine Mischung aus Fussball, Handball und Rugby. Ein Match hat vier Viertel à 30 Minuten Spielzeit und jedes Team hat 18 Mann auf dem ovalen Spielfeld von 150m Länge und 135m Breite. Der Ball darf gekickt, mit den Händen geworfen (um genau zu sein; in einer Hand gehalten und mit der Faust der anderen geschlagen) oder in den Armen getragen werden. Tackeling und Blocking à la Rugby sind genauso erlaubt, wie auf den Rücken des Gegners zu springen, um den Ball weiter oben zu fangen und während des Spiels werden keine Spielerstrafen ausgesprochen sondern höchstens eine 50m Penalty. Das führt dazu, dass die Spieler praktisch ununterbrochen auf dem Feld herumrennen und das Spiel nur kurz unterbrochen wird, wenn ein Tor fällt. Auch die Viertelpause ist nicht wirklich gross als Erholung zu werten, denn sie dauert nur 5min.
Mein Fazit nach diesem Match; Aussie Footy ist das intensivste Mannschaftspiel, dass ich je gesehen habe und jeder Fussballer ist eine echte Memme im Vergleich.


Was natürlich auch zu einem echten Aussie Weekend gehört, ist eine Surfsession am Bondi Beach... und diesmal haben sogar Fotos gemacht :)!

Yves, der Bezwinger des Bondi Breaks


Nicole on the ride

Ausserdem haben wir Familienzuwachs bekommen! Wir sind jetzt die stolzen Besitzer unseres ersten Surfboards. Darf ich vorstellen; Yves und Froschn.


Last but not least gehört auch ein Dinner mit den echten Australiern dazu und das hatten wir in einem wunderbaren Restaurant in einem Quartier von Sydney mit dem unaussprechlichen Namen Woolloomooloo. Als echte Australier mussten die Bolomey's herhalten, aber nach über 30 Jahren in Australien zählt das auf jeden Fall!

Dinner mit den Aussies

Samstag, 19. Mai 2012

Geschichten vom Bauernhof

Diesen Post können wir in bester TV-Serie Manier beginnen. Mit dem berühmten Satz: Was bisher geschah...
Yves und Nicole leben im Moment auf einer 3000 Acre grossen Farm mit einem Fluss, 350 Pferden, 4 Hunden, 3 Emus, vielen wilden Wallabies, Wombats, Vögel und Schlangen (die aber im Moment angeblich im "Winterschlaf" sind) und unseren Gastgebern Barbara und Jason. Neben Barbara und Jason gibt es natürlich auch noch die Angestellten, die sich um die Pferde und die Farm kümmern und besucht werden wir von vielen Touristen (Australier wie Ausländer), die einen Ausritt auf den Pferden oder eine Spritztour auf einem Quadbike machen wollen.

Cette fois-ci, c'est loin des plages que l'aventure continue et plus exactement dans la vallée de Glenworth, à 1 heure et demie de Sydney. La vallée appartient à une famille, qui depuis plus de 40 ans s'occupe principalement de chevaux. Les touristes viennent y faire des tours de 2 voire même 4 heures, quelques privilégiés y laissent leur cheval la semaine pour la modique somme de 47 dollars et retournent chaque week-end pour profiter des kilomètres de routes sans voiture. 

Home sweet Home: Unser Domizil während unserer WWOOFing Zeit.

Unsere täglichen Aufgaben sind vielfältig. So entfernen wir zum Beispiel nicht-einheimische Pflanzen, die sich im Wald - oder Bush, wie die Australier ihren Wald nennen - ausbreiten und den einheimischen Pflanzen den Lebensraum streitig machen. Dabei müssen alle Beeren entfernt und verbrannt und die Bäume entweder entwurzelt oder geschnitten und vergiftet werden. Das lustige an der ganzen Sache ist, dass diese Pflanzen (Lantana genannt) fiese Stacheln haben und unsere Unterarme nach der Ausreissaktion aussahen, als hätten wir mit einem ganzen Rudel Katzen gekämpft.

Nous logeons sans frais et pouvons gratuitement faire du cheval à condition bien sûr de participer aux différentes tâches de maintenance du parc ainsi que celle des chevaux. 

Yves und Jason nach der erfolgreichen Bezwingung der Lantana.

Neben der Instandhaltung des Gemüsegartens (inklusive Zaunstreichaktion) helfen wir natürlich auch bei der Pflege der Pferde und des ganzen Reitmaterials. Das geht von Pferde einfangen, bürsten, satteln und zäumen bis hin zu Futter vorbereiten, Satteldecken waschen, Miet-Reitstiefel putzen und Stall ausfegen. Das tönt jetzt nicht wahnsinnig prickelnd aber es macht wirklich Spass. Wir sind den ganzen Tag an der frischen Luft (zum Glück haben wir im Moment traumhaft schönes Wetter) und haben mit wunderschönen Tieren zu tun.
Nach einer Woche fängt man zudem auch langsam an, die einzelnen Pferde und ihre Charakteren etwas zu kennen und es ist lustig zu sehen, wie jedes Pferd seine eigene Persönlichkeit hat.

Nach dem Waschen müssen die Satteldecken auch aufgehängt werden.

Natürlich dürfen wir auch jeden Tag Reiten gehen und das ist vor allem für Yves ein grosses Abenteuer. Er sass letzte Woche das allererste Mal in seinem Leben auf einem Pferd und wie heisst das stolze Ross? Wilbert...
Man muss sich aber vom Namen nicht täuschen lassen. Wilbert ist ein echter Leader und darum fand sich Yves nach ca. 5 Minuten Ausritt an der Spitze der ganzen Truppe - was nicht unbedingt Yves' Idee war. Die Leiterin des Ausritts hat Yves dann von seinem Schicksal befreit und brachte ihr Pferd vor Wilbert, sodass Yves sich etwas entspannen konnte.
Dann ging es auch schon los mit dem ersten Trab. Was beim traben ziemlich wichtig wäre (vor allem für einen Mann), ist, dass man im richtigen Rhythmus aufsteht und wieder absitzt. Wenn man diesen Rhythmus nicht erwischt, wird man so richtig durchgeschüttelt und hüpft unkontrolliert im Sattel auf und ab - was auch "Nussknacker" genannt wird... Nun ja, ich glaube fest daran, dass Yves noch ein Mann ist :).

Nicole a déjà de l'expérience avec les chevaux, comme beaucoup de jeunes filles du reste entre 10 et 15 ans, le premier grand amour d'une vie. Pour moi, ce fût la première véritable rencontre avec les chevaux et la première chance de pouvoir me déplacer sur le dos d'une de ces bêtes. Au début, je dois l'avouer, c'est d'avantage de stress que de plaisir. Le cheval, bien que bien dressé, bouge sans cesse et nous donne l'impression désagréable que la situation n'est jamais sous contrôle. Après quelques heures d'entraînement, il faut l'avouer, faire du cheval est vraiment divertissant. Le mal de cul et les mains moites, c'est déjà de l'histoire ancienne et nous profitons pleinement du cadre idyllique, à dos de cheval bien évidemment. 

Unsere edlen Rösser: Diesel und Wilbert

Insgesamt hatten wir also eine ereignisreiche und lustige erste Woche als WWOOFers und sind nun gespannt, welche Abenteuer die zweite Woche bringen wird.

Montag, 14. Mai 2012

Alle meine Pferde

Nun sind wir also hier in Glenworth Vally auf unserer ersten WWOOFing Mission und ich muss sagen, all meine Erwartungen sind übertroffen worden. Wir wohnen in einem Studio neben dem Haus der Eigentümer der Farm und gegen 4-6 Stunden Arbeit pro Tag erhalten wir nebendem gemütlichen Studio auch Essen und gratis Reitstunden. Ich persönlich habe das Gefühl, wir machen den besseren Deal als unsere Gastgeber aber das behalten wir natürlich schön für uns.

Die Farm liegt im idyllischen Glenworth Valley welches von Bushwald bewachsenen Hügeln umgeben ist und unsere nächsten Nachbarn sind zwei Pferde, die uns jeden Morgen begrüssen kommen. Natur pur nur 1,5 Stunden von Sydney entfernt.

Das einzige das uns "fehlt" ist Internet, daher sind unsere Blogposts im Moment auch so spärlich und ohne Fotos (dieser Post schreibe ich auf meinem Telefon...). Sobald wir aber unseren freien Tag haben und in die Zivilisation zurückkehren, gibt es mehr Text und vor allem Bilder, auf die es sich warten lohnt - z.B. Yves, wie er zum ersten mal in seinem Leben  auf einem Pferd sitzt :)!

Daher Howdie und bis bald mit News von den Cowboys.

Mittwoch, 9. Mai 2012

WWOOFing in Australien

Ganz ehrlich, es ist nicht viel passiert in den letzten Tagen... wir geniessen das Leben hier in Sydney mit Schwimmen, Surfen, etwas Shopping (wobei die Grösse unseres Rucksackes ein klares Hindernis darstellt) und gemütlichen Abendessen mit unserer "Gastfamilie".

Wir testen unsere mexikanischen Kochkünste an Cindy und Madie

Vor allem haben wir uns aber um den nächsten Teil unserer Reise gekümmert.
Wir waren lang nicht sicher, ob wir unseren Besuch in Australien abkürzen wollen, damit wir etwas mehr Zeit in Asien haben. Dies vor dem Hintergrund, dass wir, wenn möglich, als Volounteers arbeiten wollten. Nun ja, wir haben lange gesucht und all die verschiedenen Volounteer Netzwerke abgeklappert - von denen es beängstigend viele gibt - und die meisten Programme sind einerseits extrem teuer und andererseits eher auf junge Studenten ausgerichtet. Für uns war aber klar, wenn wir als Volounteers arbeiten, benötigen wir eine Struktur, die uns etwas mehr Selbstständigkeit und Eigeninitiative erlaubt. Lange Rede, kurzer Sinn; wir haben nichts gefunden, dass uns grad vom Netz weg überzeugt hat. Daher bleiben wir etwas länger in Australien und werden auf einer Bio-Farm arbeiten...

Wie es dazu kam?
Wie so oft im Leben, sind es kleine, unbedeutende Ereignisse, die am Ende die Zukunft bestimmen. Unser kleines, unbedeutendes Ereignis war, dass wir einen Autostopper in Hawai'i mitnahmen und während der Fahrt etwas mit ihm diskutierten. Er erklärte uns, dass er Mitglied in einem Internationalen Netzwerk für Farm-Volounteering sei, dem WWOOF (Willing Workers On Organic Farms) und er zurzeit auf einem Bauernhof auf Hawai'i arbeite.
Ein Google später wussten wir, dass es WWOOF auch in Australien gibt und man als Volounteer gegen Kost und Logis auf einem der von WWOOF akkreditierten Bauernhöfen arbeiten kann.

Hier sind wir also und am Samstag geht es los Richtung Glenworth Valley, eine 3000 acre Pferde Farm und Adventure Reserve, wo wir unsere Sporen (im wahrsten Sinne des Wortes) als Jackaroo und Jillaroo abverdienen werden.

Das Abenteuer geht weiter...

Montag, 7. Mai 2012

Déjà-vu Down Under

9 Jahre nach unserem letzten Besuch in Australien und 12 Jahre nach unserem olymischen Abenteuer in Sydney sind wir nun wieder im Land der Kängurus, Koalas und Kokaburras und seit dem Augenblick, als unsere Füsse wieder den australischen Boden berührten, befinden wir uns auf einem Spaziergang auf der "Memory Lane". Sicher, vieles hat sich in den letzten 12 Jahren verändert aber viele Orte, die für uns mit speziellen Erinnerungen behaftet sind, sind gleich geblieben. Und noch ein weiterer Punkt hat sich in den 12 Jahren nicht verändert; kaum sind wir zwei Sekunden in dieser Stadt, hat sie uns schon wieder in ihren Bann gezogen! Die unwiderstehliche Mischung aus Grossstadt und Beachtown ist einfach unschlagbar (sorry, aber der Zürisee kann es mit dem Pazifik nicht aufnehmen).

Ah, Sydney. C'est à la fois loin et très proche. Les souvenirs des Jeux Olympiques sont bien présents et et le fait de se promener dans la ville et au bord de l'océan réveille quelques émotions. Mais cela fait plus de 10 ans, que les années passent vite! Quelques petits détails ne sont peut-être pas les mêmes, mais Sydney reste bel et bien une des plus belles  villes du monde avec cet accord presque parfait entre la beach culture et la ville très active, de plus de 4 millions d'habitants. 

Von Bondi nach Bronte Beach, so macht ein Jogging Spass.

Wir geniessen die grosszügige Gastfreundschaft der Familie Bolomey (Yves` Tante und Onkel), welche praktischerweise nur 5 min vom Bondi Beach entfernt leben. D.h. wir konnten uns von der ersten Minute an ins "echte" Leben in diesem farbenfrohen und lebendigen Quartier stürzen - mit dem tollen Strand als Bonus. Gestern konnten wir es uns dann nicht nehmen lassen, ein paar Runden im schönsten Freibad der Welt zu schwimmen. Der Bondi Iceberg Swimming Club existiert seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts und der Pool hat die unglaublichste Aussicht auf die tosende Brandung des Bondi Beaches. So schwimmt man in einem 50 Meter Freibad, wenn keine 20 Meter weiter drüben die Surfer die Wellen bezwingen. It`s a swimmers dream!

Pour un nageur, l'expérience "Iceberg pool" est un devoir, piscine située sur la rive droite de Bondi Beach et caressée par les vagues de l'océan. Magique, unique. La tradition veut qu'une fois par année, l'eau de la piscine est refroidie par de gros blocs de glace amenés par les membres du club, d'où son nom un peu originale et très peu avenant pour les frileux.

Bondi Iceberg - a pool with a view

Nachdem wir unsere Kalorien brav "abgeschwommen" hatten, liessen es sich die Bolomeys' dann auch nicht nehmen, uns am Abend mit einer speziellen Köstlichkeit zu verwöhnen - einem Raclette en famille. Und so kam es, dass wir den definitiv schweizerischten Abend unserer Reise am von der Schweiz am weitesten entferntesten Punkt unserer Reise verbrachten. Tja, Down Under ist die Welt halt verkehrt!

Soirée raclette en famille avec un bon coup de blanc, quoi de plus normale pour des Suisses!  

Les 5 Suisses

Mittwoch, 2. Mai 2012

The Garden Isle

Die Garteninsel - so wird Kaua'i genannt und der Grund wird einem sofort klar, wenn man sich aufmacht, um die Insel zu erkunden. Kaua'i ist grün, grün und nochmals grün. Sogar die wie Kegel aus der Insel herausragenden Berge sind von einem dichten, tiefgrünen Regenwald überzogen und das Grün wird nur vom in allen Blautönen schimmernden Ozean gestoppt.

Quelle île préférez-vous entre Big Island et Kaua'i, nous demanda une personne habitant l'île de Kaua'i. Faut bien réfléchir avant de pouvoir donner une réponse, du reste après un moment d'hésitation, nous n'avions toujours pas de réponse claire. Kaua'i est de toute évidence bien plus petite et donne l'impression d'un jardin vert et bien entretenu, d'où son nom de "l'île Jardin". 


Die älteste aller hawaiianischen Inseln mag zwar klein sein, aber sie macht die fehlende Grösse mit anderen Dingen wett. So bieten die Strände der North Shore tollen Surfbreak, was man uns natürlich nicht zweimal sagen muss! Kaum hatten wir unser Mietauto in den Händen fuhren wir auf dem direktesten Weg nach Hanalei. Nun ja, einen kleinen Stop bei Walmart mussten wir noch einlegen, denn wir hatten entschieden, dass wir auch hier auf Kaua'i campen. Daher kauften wir kurzerhand ein billiges Zelt und Decken und unser "Hotel" war komplett.

En place et lieu de notre bus VW, nous avons voyagé et même quelques fois dormi dans notre auto de location. Pas la peine de vous raconter que l'espace intérieur y est moins généreux (et les courbatures matinales au contraire plus prononcées). 

Nicht ganz so cool wie Wiki, aber auch ok :)

In Hanalei gibt es einen wirklich tollen Reefbreak, was übersetzt heisst, dass die Wellen an einem Korallenriff brechen. Ein Reefbreak hat den Vorteil, dass die Wellen auch bei wenig Swell brechen und man eigentlich sicher sein kann, dass man Surfen kann. Der Nachteil ist das "Reef" in Reefbreak, welches aus scharfen Korallen besteht... kurz gesagt das Surfen ist super, solange man nicht vom Brett fällt und von der Welle auf das Riff gedrückt wird (wir können Entwarnung geben, wir sind beide noch vollständig intakt).

Nach zwei Tagen surfen und Beachlife geniessen, wollten wir aber auch noch die andere Seite der Insel sehen. Die Na'pali Küste im Nordwesten der Insel kann mit dem Auto nicht befahren werden; es gibt dort nämlich keine Strassen. Die einzige Möglichkeit ein Teil der Küste zu sehen, ist per Boot, Helikopter oder - bei kleinerem Budget - mit Muskelkraft. Angesichts unseres aktuellen Lohn-losen Daseins, schnürten wir also unsere Wanderschuhe und machten uns auf, die Na'pali Küste zu Fuss zu erobern.
Lasst es mich so erklären, Pali hiesst Klippe auf hawaiianisch und die Wanderung machte dem Namen alle Ehre. Auf einem schmalen Weg ging es Steinbock-mässig den vertikalen Klippen entlang und ich muss ehrlich zugeben, es gab den einen oder anderen Moment, in dem mir der Atem nicht nur wegen der unglaublichen Aussicht stockte. Dennoch war es jeden Tropfen Angstschweiss wert, denn die Bilder die wir auf diesem Weg erblicken durften, sind wahrlich einmalig!

Au nord de l'île, un magnifique chemin longeant la côte permet de découvrir les formations montagneuses vieilles déjà de plusieurs millions d'années. La marche est plutôt sportive et quelque peu périlleuse. 


Für den heutigen letzten Tag unseres Besuches auf Kaua'i (und auch der letzte Tag im Kapitel Hawai'i unserer Reise) haben wir uns noch die Kirsche aufgehoben - der Waimea Canyon. Mark Twain nannte ihn "den Grand Canyon des Pazifiks"und er hat nicht gelogen. Auf einer Wanderung entlang des oberen Rand des Canyons konnten wir die beeindruckende Grösse dieses Naturwunders aus nächster Nähe bestaunen und es braucht nun auch keine weitere Erklärung, warum Steven Spielberg diese Kulisse für Jurassic Park gewählt hat.

Au sud se trouve le Waimea canyon, tout aussi impressionnant. Nous y avons bien sûr passer quelques heures, souliers de marche au pied. Le canyon a servi, non sans raison, aux coulisses du film Jurassic Park de Steven Spielberg. Voilà, Haiwaii c'est terminé, nous mettons les voiles direction le sud... où il y fait en ce moment moins chaud! L'Australie nous attend!


Nun bleibt uns nur noch unsere Rucksäcke zu schultern, Hawai'i "a hui ho" zu wünschen und uns aufzumachen auf die nächste, zugegeben einiges grössere Insel - Australien.

Samstag, 28. April 2012

Like a second home...

Während der fast drei Wochen auf Big Island sind wir etwas mehr als 1'000 Miles gefahren. Das sind umgerechnet rund 1'500 Kilometer. Diese Zahl hat uns selber überrascht, da wir nicht das Gefühl hatten, viel Zeit mit Autofahren verbracht zu haben. Diese Zahl bedeutet auch, dass wir insgesamt mehr als 28 Stunden in unserem VW-Bus sassen... Obwohl wir hier auf einer "kleinen Insel" sind - zumindest im Vergleich mit dem amerikanischen Mainland - ist und bleibt Big Island Amerika und alles dreht sich um das Auto. Der car, truck oder pick-up ist wie ein zweites Haus. Die Amerikaner leben im Auto und das Leben wurde um das Auto herum gebaut.
Dies hat sicher damit zu tun, dass die schiere Grösse und Weitläufigkeit hier auch die motiviertesten Läufer entmutigen. In Puna z.B. sind die "kleinsten" zum Verkauf stehenden Grundstücke 1 Acre gross (4'047 m2). Das heisst, wenn der Nachbar eine Party mit Lautsprecher im Garten schmeisst, ist der Lärm kaum zu hören. Die Subdivision (so nennt man hier ein Quartier) Ocean View im Süden der Insel hat 150 Kilometer Hauptstrasse zählt aber kaum mehr als 4'000 Einwohner und die grösste Ranch auf Big Island umfasst 150'000 Acres (etwa die Fläche des Kantons Glarus). Unter diesem Gesichtspunkt macht die ganze amerikanische Drive-In-Kultur plötzlich viel mehr Sinn und die kuriosesten Dinge werden logisch - wie die Drive-Thru Apotheke! 
Für mich als Schweizer Apotheker kaum zu glauben aber wahr. 


Man sieht auch viele Hawaiianer, die mit dem Auto unterwegs sind und abends einfach ein Zelt aus dem Kofferraum nehmen, um auf einem Camping zu übernachten. Auch eine spontane After-Work Party auf der Ladefläche eines Pick-Ups ist keine Seltenheit. Daher erstaunte es auch nicht, dass das Motto "the bigger, the better" hiesst und die Autos eher wie Lastwagen oder  Panzer aussehen. Denn, wer möchte schon in einer kleinen Wohnung leben?

Schock der Kulturen: das deutsches "all-in-one" Wohnmobil und
 ein amerikanisches Modell ohne Küche und Bett.

Freitag, 27. April 2012

Das Tal der Könige

Heute ist unser letzter Tag auf Big Island. Wir haben Wiki Wiki Kai zurück gebracht und vertreiben uns die letzten Stunden mit lustigen Dingen wie Wäsche waschen oder Blogeinträge schreiben.

Dernière petite excale sur l'île de Big Island et derniers petits plaisirs pour les jambes. La vallée de Waipio se trouve en effet tout au nord de l'île et pour y parvenir une route avec 25% de déclivité, rien pour notre bus VW. Le spectacle en vaut l'effort. L'endroit était la résidence du haut chef de Hawaii, lieu toujours considéré comme sacré de nos jours. 

Leider gab es in den letzten paar Tagen praktisch kein Swell hier auf Hawai'i, daher haben wir unsere gemieteten Surfbretter zurückgebracht und entschieden, wir machen nochmals eine Wanderung, diesmal im Waipio Valley. Das Waipio Valley ist der heiligste Ort auf dieser Insel, da es die Residenz der Grosskönige (High Chiefs) von Hawai'i war. Wenn man dann erst einmal unten am schwarzen Strand steht, kann man sich lebhaft vorstellen, wieso die Könige diesen Ort gewählt hatten, denn er ist atemberaubend schön.


Der Strand ist von beiden Seiten von steilen Klippen abgegrenzt und der Trail führte uns zunächst in einem steilen Zig-Zag Weg hinauf auf die entgegen gelegene Klippe. Der Weg glich fast eher einer Treppe als einem Weg aber einmal oben, wurde man mit einem unglaublichen Blick auf das Waipio Vally und den Wasserfall belohnt. Je weiter wir hinaufstiegen, desto mehr veränderte sich auch die Vegetation und die tropischen Urwaldpflanzen wichen Tannen (oder zumindest Nadelbäumen). Der Weg führte dann in Schlangenlinie durch unzählige kleine Talsohlen, nur um dann gleich wieder zur nächsten Klippe aufzusteigen. Dabei entdeckten wir immer wieder wunderschöne Orte mit magisch anmutenden Wasserfällen, versteckt in der tiefen Grün des Waldes.


Einmal mehr hat uns Big Island mit seiner Vielfältigkeit überrascht und heute Morgen - fast als wollte es sicherstellen, dass wir wiederkommen - schenkte es uns nochmals einen wunderschönen Sonnenaufgang, der die Brandung an den Lavafelsen in ein zauberhaftes Licht tunkte.
Mahalo nui loa Hawai'i!

La dernière nuit de camping sur l'île nous a une nouvelle fois offert un spectacle magnifique au petit matin. Nous quittons aujourd'hui Big Island pour rejoindre un autre paradis, Kaua'i, une île située plus au nord et bien plus ancienne que Big Island, donc avec plus de sable et un peu moins de cailloux. 


Mit diesen Bildern im Kopf machen wir uns auf, nach der Jüngsten nun auch die Älteste der hawaianischen Inseln zu erkunden; Kaua'i.

Montag, 23. April 2012

Party in Puna

Der Distrikt Puna wird in Hawaii etwas stiefmütterlich behandelt. Dort leben die Aussteiger, Alt-und Neu-Hippies, spirituell angehauchten Körnlipicker und man hatte uns in Kona gewarnt, dass dies der "gefährliche" Teil der Insel sei...
Einmal mehr hat sich unsere grundsätzliche Reiseweisheit "Glaube nicht ohne gesehen zu haben" bewahrheitet, denn Puna ist grossartig! Ich gehe sogar soweit zu sagen, dank Puna habe ich mich nun so richtig in Hawaii verliebt. Puna ist wohl auch noch der naturbelassenste Distrikt Hawaiis mit grossen Flächen tiefgrünem, undurchdringlichem Regenwald und einer wilden von Lavasteinklippen geprägten Küste. Es ist auch in Puna, wo das neuste Land der Erde geboren wird, wenn die Lava ins Meer fliesst.

Après 2 jours passés sur les volcans, nous sommes redescendus vers les plages et plus exactement dans le département de Puna. L'eau chaude des sources s'y mélangent à l'eau plus froide de l'océan et les coulées de lave fraiches continuent d'agrandir l'île. Cette région est aussi "vendue" comme moins sûre, voire quelque peu dangereuse... C'est avec un peu de naiveté que l'on fait de grandes choses et à notre grande surprise, les quelques jours passés à la plage de Isaac Hale furent magnifiques!  

Dieser Lavafluss hat in den 90ern ein ganzes Dorf unter sich begraben.

Diese ganz spezielle Energie ist es dann wohl auch, der den kunterbunten Strauss von Menschen anzieht. Der Hauptort Pahoa ist tatsächlich eine "Hippietown" und man sieht überdurchschnittlich viel Rastas und Batik. Aber was Puna wirklich auszeichnet, ist die unglaubliche Offenheit und Herzlichkeit der Menschen. Beim Surfen lernt man zwar sehr schnell Leute kennen, aber als wir an unserem zweiten Tag in Pohiki, einem tollen Surfspot ca. 10min von Pahoa entfernt, gleich zu einer Hauseinweihungs-Party eingeladen wurden, wussten wir zunächst nicht recht, wie wir reagieren sollten (der Schweizer in uns ist manchmal doch sehr präsent). Wir entschieden jedoch; "Why not?" und gingen hin. Das war eine der besten Entscheidungen, die wir auf dieser Reise bisher getroffen hatten, denn die Party war der Hit. Wir wurden der ganzen Pohiki-Surf-Family vorgestellt und spätestens nach der zweiten Runde Bier und "natürliche Zigaretten" wurden wir offiziell adoptiert :).

Hanging Loose with the Boys

Die Pohiki-Surf-Family


Nous avons pu faire la connaissance de la communauté des surfeurs ainsi que de celle des nombreux hippies qui habitent les alentours. Invités spontanément à une pendaison de crémaillère, les deux Suisses se sont sentis, histoire d'une soirée, presque hawaiiens. Les choses ont bien changé ces dernières années, le gens d'ici le disent d'ailleurs aussi. 

Die Gastgeberin Emi hat uns dann auch bei ihr im Garten campen lassen und am nächsten Morgen - während die Jungs noch im Lala-Land hängten - nahmen mich die Ladies mit, für eine Wahine Surf Session. Das war absolut der Hammer; schöne Wellen, Sonnenschein, drei tolle Frauen und die kleine Schweizerin. Besser geht's nicht (sorry, Yves)!

Unsere unglaublich grosszügige Gastgeberin Emi

Samstag, 21. April 2012

Nouvelles d'ici et d'ailleurs

Non, je n'oublie pas la Romandie, et d'autant moins les vaudois! Du reste la famille Platel s'est agrandie, oupie!!
Bienvenue-Welcome-Bienvenido-Willkommen-Aloha Attila!

Je vais essayer dès à présent de faire quelques commentaires en français. Pour les news du Mexique, faudra attendre mon retour en Suisse. Avec une bonne saucisse aux choux nous aurons un moment pour parler de la cuisine mexicaine, extraordinaire, et l'occasion j'en suis sûr, de parler de la culture et du pays en général.  

Nicole apprend à faire les tortillas, une de raisons de vivre des Mexicains!

Nous sommes en ce moment sur l'île de Big Island, la plus grande des îles de l'archipel de Hawaii. En route avec notre camping car (WV Westfalia=lit, cuisine, salon...) nous découvrons les régions désertiques et volcaniques ainsi que les régions tropicales humides: l'île possède, à l'exception d'une seule, toutes les zone climatique rencontrées sur la planète. En une heure de conduite, les arbres et les palmiers font place aux cailloux et au sable. Incroyable. Les vagues sont abordables, pas trop agressives. Les rochers par contre, puisque l'île est volcanique, sont des moins accueillants!

Excursion sur le plus grand volcan de l'île,
histoire de se rappeler des marches dans les Alpes!

Freitag, 20. April 2012

Moonwalk

Zwei Tage haben wir im Volcanoes National Park verbracht, sozusagen in der Wiege von Hawaii. Volcanoes ist wirklich ein Paradies für Wanderer und obwohl wir nicht unbedingt die Hardcore-Wanderer sind, haben wir uns von der Atmosphäre inspirieren und wohl auch etwas übermotivieren lassen. Das hat dazu geführt, dass wir zwei Tage nacheinander jeweils eine 8-Stunden Wanderung gemacht haben (und meine Beine beschweren sich noch jetzt darüber).

Am ersten Tag führte uns die Wanderung in eines der eher aktiven Gebiete des Parks, wo die Erde noch lebt und auch immer mal eine Dampfwolke aus dem Inneren aufsteigt. Es ist wirklich ein spezielles Gefühl auf der Lava zu spazieren und neben etwas weiter vorne Rauch - also eigentlich Wasserdampf - aus dem Boden aufsteigen zu sehen. Unsere Mittagsrast haben wir am Rande eines Kraters zugebracht und plötzlich sahen wir keinen Meter von uns Rauch aufsteigen. Wir näherten uns und hielten die Hand an den Ort wo der Dampf herauskam und da war er - Peles' Atem, warm auf unserer Haut. Es gibt einige Momente im Leben, wo man die schöpferische Kraft unserer Mutter Erde wirklich spürt und das war genau so ein magischer Moment.

Der Krater raucht wirklich!

Am zweiten Tag machten wir uns auf den grössten Vulkan der Erde - zumindest teilweise - zu erklimmen. Der Mauna Loa ist über 4000m hoch und unser Ziel war die Red Hill Cabin auf über 3000m Höhe. Eine 12,5 km lange Aufwärtswanderung und das gleiche dann wieder bergab war unser Tagesprogramm.

Im Hintergrund das ganze Ausmass des Mauna Loa.

Ich kann nur sagen, manchmal ist es gut, gewisse Dinge mit einer unbedarften Naivität anzugehen, denn sonst würde man sie schlicht und einfach nicht machen. Die Wanderung führte uns während 7,5 Stunden durch eine Lava-Wüste soweit das Auge reicht. Das schiere Ausmass der Lavafelder war unglaublich! Links, rechts, oben, unten - Steine soweit das Auge reicht und ein Moment, in dem man sich unglaublich klein vorkommt. Umso mehr war es ein erhabenes Gefühl, als wir nach fast 4 Stunden Aufstieg an der Red Hill Cabin ankamen (die übrigens wirklich an einem knallroten Berg liegt). Die Aussicht war einfach phänomenal und die schmerzenden Beine bereits vergessen.


Nach dem 3,5-stündigen Abstieg hatten sich die schmerzenden Beine wieder in Erinnerung gebracht und die Nacht, die wir uns gestern in einem kuschligen B&B inklusive warmer Dusche leisteten, war mindestens genau so phänomenal wie die Aussicht vom Mauna Loa :).

Donnerstag, 19. April 2012

Grüner Sand und schwarzer Sand

Wir sind wieder zurück in der Zivilisation - zumindest einigermassen - und natürlich haben wir in der Zwischenzeit wieder unheimlich viel erlebt.

Zunächst möchten wir Euch unseren treuen Reisebegleiter für die etwas mehr als zwei Wochen auf Big Island vorstellen; Wiki Wiki Kai (was soviel heisst, wie "Schnell, schnell zum Meer"), unser treuer 1987 VW Westfalia mit Pop-Up Dach.


Unser Haus auf vier Rädern hat uns nun auch zum südlichsten Punkt der USA getragen. South Point ist ein wirklich spezieller Ort. Windgepeitschte Klippen aus schwarzem Vulkangestein, ein tiefblauer Ozean und die ganze Kraft des Meeres in der weissen Gischt der Brandung. Die Farben sind so intensiv, dass es schwer ist, sie in Worte zu fassen und noch viel schwerer, sie in einem Foto festzuhalten. Hier sind unsere  Versuche...



In der Nähe von South Point gibt es zudem einen Strand mit grünem Sand (Green Sands Beach). Dieses Naturwunder ist von South Point aus zu Fuss zu erreichen. Der Hinweg dauerte rund 90 Minuten, der gleiche Weg zurück jedoch nur knapp eine Stunde, womit wir die Kraft des Windes buchstäblich am eigenen Leib erfahre haben.


Auf Hawaii gibt es aber nicht nur grüne Strände sondern auch tiefschwarze Strände und genau so einer ist Black Sands Beach (und ja, die Hawaiianer gewinnen keinen Kreativitätspreis für die Benennung ihrer Strände). Das spezielle am Black Sands Beach ist, dass die Honus hierher kommen, um sich im warmen schwarzen Strand auszuruhen. Sie liegen dort wirklich im Duzend an diesem Strand herum und lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen.


Was für ein traumhaftes Bild am Ende dieses traumhaften Tags.

Sonntag, 15. April 2012

One BIG Island

Der Vorteil vom Campen in Hawaii'i ist, dass man an Orten mit unbezahlbarer Aussicht übernachten kann. Der andere Vorteil - oder Nachteil vor allem für diesen Blog - ist, dass man wirklich von der elektronischen Welt abgeschnitten ist. Dass die Blogeinträge zurzeit etwas spärlicher daher kommen, hat somit nichts mit mangelnden Geschichten sondern vielmehr mit mangelndem Internetzugang zu tun.

Eine kleine Zusammenfassung unserer ersten halben Woche auf Big Island liest sich - und dies ohne den Neid der Zuhausegebliebenen weiter anstacheln zu wollen - wie eine Geschichte aus dem Paradies:

Tag 1: Morning Swim in der Spencer Bay und nach ca. 3 Minuten wurden wir schon von den Meeresschildkröten (Honu auf hawaiianisch) begleitet. Diese wunderbaren Kreaturen und Glücksbringer, wie die Hawaiianer glauben, findet man überall um die Insel und es ist jedesmal ein wunderschönes Erlebnis, wenn man ihnen begegnet.
Am Abend campten wir in der Ho'okeena Bay und machten unsere ersten hawaiianischen Bekanntschaften. Wir verbrachten den Abend mit Napua und Lisa (welche aus Alaska kommt). Napua kann alles Mögliche aus Palmblättern flechten; Schüsseln, Tiere, Blumen und... Hüte, wie man an dem Prachtexemplar sehen kann, das er Yves geschenkt hat :).

Yves mit einem Original Napua-Hut

Tag 2: Wir machen uns auf zu unserer ersten Surfsession am Pinetree Beach. Die Wellen sind wunderbar aber man fällt besser nicht unkontrolliert ins kristallklare Wasser, denn die scharfen Vulkansteine und Korallen warten direkt unter der Wasseroberfläche. Aber auch hier hatte ich eine wunderbare Begegnung mit einer Honu. Als ich eine Welle anpaddelte, sah ich plötzlich einen Stein neben mir aus dem Wasser ragen. Mein erster Gedanke war "Shi...! Sind die Steine wirklich so nah?" Dann plötzlich reckte der "Stein" seinen Kopf in die Höhe und voilà, ich surfte die Welle zusammen mit der Honu.

Suchbild: Welcher Stein lebt?
Und der "Stein" mit Kopf

Tag 3: Am Banyan Beach geht man als Newcomer besser nicht in die Wellen, denn wenn man die Steinformationen nicht auswendig kennt, liegt man schnell auf eben so einem Stein. Dafür wurden wir spontan von den Banyan Boys (den Jungs, die täglich an diesem Strand rumhängen) zu einem Fisch-BBQ eingeladen. Dabei lernten wir auch diverse hawaiianische Wörter wie z.B.: Okele maluna (Prost), Ono ono (megafeines Essen) oder Humu Humu Nuku Nuku Apua'a (der offizielle Fisch des Bundesstaates Hawaii).

Tag 4 und 5: Surfen, surfen, surfen! Wir haben endlich den perfekten Beach gefunden und auch den perfekten Campingplatz am Ke'ei Point. Ich kann nur sagen, Abendessen bei Sonnenuntergang auf der schönsten Terrasse der Welt!


To be continued....